Mai 2025
Ohne Angst kein Mut
In meinem nassen Leben war ich oft im wahrsten Sinne des Wortes übermütig. Ich brachte mich leichtsinnig in Gefahr und hatte viel Glück, dass weder mir noch anderen etwas passiert ist. Meiner Angst, irgendwann mit einer Zahnbürste im Schlepptau über eine psychiatrische Station zu schleichen, verdanke ich letztendlich meine Trockenheit, denn irgendwann war sie so groß, dass ich den Mut aufbringen konnte, in ein Meeting zu gehen. Dort erkannte ich schnell, dass es meine Höhere Macht war, die mir wiederum die Angst vor einem Leben ohne Alkohol genommen hat.
Die Angst kann mir gefährliche Situationen deutlich machen, dann sollte ich auf sie hören. Sie kann aber auch lähmend sein – das will ich ihr heute nicht mehr zugestehen. Ich bin vorsichtig, aber nicht ängstlich.
Beiträge bitte bis zum 3. März 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de
Juni 2025
Dem Unglück mit Gelassenheit begegnen
In Artikel 20 von „Wie Bill es sieht“ heißt es, dass der „Gelassenheitsspruch“ uns ein Licht bringt, das unsere … Neigung zum Selbstbetrug vertreibt. Und dass wir nun wissen, dass wir weder davonlaufen noch zu versuchen brauchen, Widerstände mit dem Bulldozer niederzuwalzen…“
Nur weil wir uns auf den Lebensweg der AA gemacht haben, sind wir nicht gefeit von Verlusten, Unfällen, Krankheiten. Doch lehrt uns das Programm, uns einer neuen innere Kraft zu erfreuen. Wir entdecken, dass wir dem Leben erfolgreich begegnen können … (Wie Bill es sieht, Artikel 104).
Viele von uns haben persönliches Leid, tiefen Kummer und böse Misserfolge erleben müssen. Und sind daran nicht zerbrochen.
Hast auch du solch schmerzvolle Erfahrungen gemacht? Was half dir dabei, nicht zu verzagen? Wie gelange es dir, trotzdem Gelassenheit zu bewahren? Erzähle uns davon!
Sonderthema zur Juniausgabe
AA hinter Gittern
In der Fünften Tradition und im Zwölften Schritt werden wir aufgefordert, unsere AA-Botschaft zu Alkoholikern zu bringen, die noch leiden. Ein ganz besonderer und sehr, sehr bedeutender Teil dieser Aufgabe ist es, die Botschaft in Justizvollzugsanstalten (JVA) zu bringen.
Der Anteil der Gefangenen, die unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss (oft auch einer Mischung von beidem) ihre Straftaten begangen haben, ist enorm hoch. Und die Zahl der Wiederholungstäter ist ebenfalls sehr hoch. Deshalb ist unsere Botschaft in diesen Einrichtungen ganz besonders wichtig. Schreibt uns, wenn ihr Dienst in den JVA macht oder wenn ihr durch AA-(Info-)Meetings den Weg aus der Sucht gefunden habt.
Beiträge zu beiden Themen bitte bis 3. April 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de
Juli 2025
Endlich gehöre ich dazu
Immer wollte ich etwas Besonderes sein. Immer glaubte ich, mich im Vergleich mit anderen behaupten zu müssen. Meistens fühlte ich mich trotzdem nicht wirklich anerkannt.
Der Alkohol half mir, Hemmungen zu überwinden und mutiger zu sein. Ich wurde die, die am lautesten lacht und die am heftigsten flirtet. Aber das waren nur Strohfeuer.
Als ich AA kennenlernte, fand ich die Leute zwar sehr nett …, aber war ich nicht eigentlich ganz anders? Immerhin hatte ich noch meinen Beruf, eine Familie, ein Zuhause. Dann las ich im Blauen Buch die Lebensgeschichte einer Frau, mit der ich mit identifizieren konnte. Was für eine Erleichterung!! Ich muss nicht erst in der Gosse gelandet sein, um dazugehören zu dürfen.
Dank verschiedener Dienste in AA empfand ich bald ein starkes Wirgefühl, das ich nicht mehr missen möchte.
Wie erlebt Ihr die Zugehörigkeit in AA? Was war Euer schönstes Erlebnis im Sinne unserer Dritten Tradition? Bitte lasst uns daran teilhaben!
Beiträge bitte bis 3. Mai 2025 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de