18. November

Ein Sicherheitsnetz

Wir alle machen ohne Ausnahme Zeiten durch, in denen wir nur mit größter Willensanstrengung beten können. ... Wenn das der Fall ist, sollten wir nicht zu negativ über uns denken. Sobald wir können, sollten wir wieder zu beten versuchen und das tun, was nach unserer Erfahrung gut für uns ist.

Zwölf Schritte und Zwölf Traditionen, S. 100

Manchmal schreie ich, stampfe mit dem Fuß auf und drehe meiner Höheren Macht den Rücken zu. Dann sagt mir meine Krankheit, dass ich ein Versager bin und dass ich mich sicherlich betrinken werde, wenn ich weiter wütend bleibe. In diesen Momenten des Eigensinns habe ich das Gefühl, über einen Abgrund zu rutschen und mich nur mit einer Hand festzuhalten. Das obige Zitat ist dann mein Sicherheitsnetz, weil es mich drängt, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, so zum Beispiel liebevoll und geduldig mit mir umzugehen. Es gibt mir die Gewissheit, dass meine Höhere Macht so lange wartet, bis ich es wieder riskiere, mich fallen zu lassen, im Netz zu landen und zu beten.

Aus dem Buch „Heute. Gedanken zum Tag“ (Originaltitel: Daily Reflections).
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